Vereinbarung zur Zusammenarbeit in einer Regierungskoalition

für die 20. Wahlperiode der Bremischen Bürgerschaft 2019-2023 von SPD, Grüne und Linke

Geburtshilfe und Hebammenarbeit stärken und aufwerten

Wir verpflichten uns zur Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ auf Landesebene. Medizinisch unnötige Kaiserschnitte sollen weiter reduziert werden. 
Wir treten weiterhin für die Verbesserung der Vergütung und Arbeitsbedingungen von Hebammen ein. 
Wir werden den laufenden Aufbau eines Studiengangs für Hebammen zügig vorantreiben und uns für Programme zur Nachqualifizierung einsetzen, damit das Land Bremen ein attraktiver Standort für Hebammen wird und mehr qualifizierte Praxisanleiter*innen gewonnen werden können. 
Die hebammengeleitete Geburtshilfe wird in der Stadtgemeinde Bremen durch die Implementierung von hebammengeleiteten Kreißsälen an Kliniken ausgebaut. 

Die Absicherung von Beleghebammen über die Haftpflichtversicherung der Kliniken wird geprüft. Die ambulante Versorgung von Schwangeren an Wochenenden und Feiertagen wird gestärkt, dabei helfen auch mobile Angebote. 
Wir unterstützen den Aufbau von Hebammenzentren für unterversorgte Stadtteile. 
In Zeiten steigender Geburtenzahlen und vermehrter Schließungen von Geburtskliniken im niedersächsischen Umland sind wir auf ausreichende Kapazitäten und Qualitätsstandards in Bremen angewiesen. Wir setzen uns für eine wissenschaftliche Bewertung der Frühchenversorgung im Land Bremen ein. 
Es ist uns ein Anliegen, individuelle Problemlagen von Familien rechtzeitig zu erfassen. Dies kann z.B. durch Präventionsketten gegen Kinderarmut geschehen. Eine Stärkung der frühen Hilfen und der Ausbau von Angeboten der Eltern‐ und Familienbildung sind für uns zentrale Bausteine, um Familien zu stärken und Kinderarmut zu bekämpfen. Die Stellen der Familienhebammen beim Gesundheitsamt werden deshalb ausgebaut.